Typ 1 Diabetes und Darmflora: neue Studie lässt hoffen

In einer der größten jemals aufgelegten Mikrobiom-Studien fanden US-Forscher einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen der Darmflora-Zusammensetzung und der Entstehung von Diabetes Typ 1. Die Forscher beobachteten 33 Kinder mit einer genetischen Veranlagung für Typ 1 Diabetes von der Geburt an bis hin zum dritten Lebensjahr. Die Forscher analysierten in diesen drei Jahren regelmäßig die Darmflora der Kinder.

Darmflora verkümmert bei erkrankten Kleinkindern

Kleinkinder, bei denen Typ 1 Diabetes im Laufe dieses Zeitraumes diagnostiziert wurde, wiesen einen Abfall der Darmflora-Vielfalt in Höhe von 25 Prozent auf. Der Anteil gesundheitsfördernder Bakterien war rückläufig, potenziell krankheitsfördernde Bakterien stiegen dagegen in ihrer Menge an. Kleinkinder, die nicht an Typ 1 Diabetes erkrankten, wiesen zwar individuell große Unterschiede in der Zusammensetzung der Flora auf, diese blieb aber stabil und wies keine anomalen Schwankungen auf, wie bei den erkrankten Kleinkindern.

Zusammenhang zwischen Darmflora und Typ Diabetes 1

„Diese Studie ist einzigartig, da sie eine Gruppe von Kindern mit hohem Risiko an Typ 1 Diabetes zu erkranken nimmt und dann Veränderungen in der Darmflora mit fortschreitender Krankheit untersucht“
erklärt Ramnik Xavier vom Broad Institute of MIT and Harvard.

„Wir wissen von ähnlichen Studien an Mäusen und schließlich am Menschen, dass Veränderungen der Darmflora-Komposition mit einer Typ 1 Diabetes Erkrankung in Zusammenhang stehen. Durch diese Studie ist es uns gelungen, spezifischere Veränderungen der einzelnen Darmflora Gruppen zu unterscheiden und in Zusammenhang mit Diabetes Typ 1 zu bringen“, sagt Jessica Dunne, Director of Discovery Research.

In naher Zukunft könnte man bei bereits erkrankten Patienten mit Typ 1 Diabetes die Krankheit also durch Eingriffe in die Darmflora selbst behandeln oder diese bei Kindern von Typ 1 erkrankten Eltern sogar im Vorfeld verhindern.

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