Vegan mag es auch der Darm

Vorteil Nr. 1 – Vermeidung von Darmschlacken

Die Aufnahme von Eiweißstoffen ist für den Körper lebensnotwendig, denn damit wird unter anderem die Versorgung mit wichtigen Aminosäuren, die der Organismus nicht selbst bilden kann, sichergestellt. Die benötigten Proteine können grundsätzlich sowohl durch tierische als auch pflanzliche Nahrungsmittel geliefert werden. Unterschiede hinsichtlich der Darmgesundheit zeigen sich jedoch im Verdauungsprozess, insbesondere bei einer – hierzulande durchaus typischen – Überversorgung mit tierischem Eiweiß (enthalten in Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern). Ist der Darm damit überfordert, können sich unverarbeitete Reste an den Innenwänden ablagern und die Darmfunktionalität beeinträchtigen.

Vorteil Nr. 2 – Erhaltung einer gesunden Darmflora

Für schädliche Mikroorganismen, z.B. Fäulnisbakterien, können die innenseitigen Darmablagerungen (hervorgerufen durch tierische Eiweiße) einen idealen Nährboden bilden. Sie vermehren sich dann rasch und verdrängen dabei gesunde Bakterienarten. Als Folge funktioniert die natürliche Immunabwehr des Körpers nicht mehr ausreichend und es drohen Gefahren durch Krankheitserreger wie Viren oder Pilze, die sich ungehindert im Organismus ausbreiten können.

Vorteil Nr. 3 – Mehr Ballaststoffe = weniger Darmdivertikel

Veganer und Vegetarier setzen häufig verstärkt auf eine ballaststoffreiche Ernährung, denn zu den pflanzlichen Eiweißlieferanten gehören u.a. Getreide, Hülsenfrüchte, Samen und Nüsse. Eine im ‚British Medical Journal‘ online veröffentlichte Studie hat ergeben, dass krankhafte Darmausstülpungen – sogenannte Divertikel – bei Menschen, die auf Fleisch verzichten, deutlich seltener vorkommen.

In einigen Fällen können die Divertikel zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen oder auch Verstopfung führen. Häufig werden die Ausstülpungen im Darm allerdings erst zufällig im Rahmen von Krebsvorsorgeuntersuchungen entdeckt.

Schlimmstenfalls können jedoch auch – teils lebensbedrohliche – Komplikationen in Form von Entzündungen verursacht werden.

Vorteil Nr. 4 – Weniger tierische Proteine = geringeres Risiko für CED

Hinter der Abkürzung ‚CED‘ verbergen sich chronisch-endzündliche Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn. Ein französisches Forschungsteam hat nun in seiner Studie einen Zusammenhang zwischen einer Ernährungsweise, die reich an tierischen Eiweißstoffen ist, und CED-Erkrankungen festgestellt. Teilgenommen haben dabei Frauen im Alter zwischen 40 und 65 Jahren, die über einen Zeitraum von 10 Jahren beobachtet wurden. Die Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgte im American Journal of Gastroenterology.

Andere Studien haben bereits ergeben, dass auch übermäßiger Zuckerkonsum und bestimmte Omega-6-Fettsäuren (u.a. aus tierischen Fetten) im Zusammenhang mit dem CED-Risiko stehen.

Wie so oft im Leben, gibt es aber auch im Hinblick auf die fleischlose bzw. vegane Ernährungsweise ein ABER bzw. zumindest ein ACHTUNG: Aufgrund des (teilweisen) Wegfalls der tierischen Produkte können sich bei einer nicht ausgewogenen Ernährung Defizite bei einigen Nährstoffen ergeben – beispielsweise bei den Vitaminen B12 und D sowie bei Kalzium und Eisen. Wichtig sind deshalb regelmäßige ärztliche Kontrollen, z.B. der Blutwerte. Besonders gilt dies für bestimmte Personengruppen (u.a. Schwangere bzw. Stillende sowie Kinder)!

Über die positiven Effekte auf die Darmgesundheit hinaus gibt es jedoch auch weitere gute wissenschaftliche Nachrichten für Veganer, beispielsweise im Hinblick auf wesentliche Wohlstandskrankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck. Vermutet werden sogar krebshemmende Wirkungen, u.a. aufgrund der vermehrten Aufnahme von Antioxidantien (‚freien Radikalen‘).

Falls Sie mehr zu dem Thema erfahren möchten, finden Sie Tipps und weitere Informationen unter den folgenden Links:

3 Kommentare

  • 24. März 2017
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    Nach jahrelangen Recherchen und experimentieren bin ich ebenfalls zum Ergebnis gekommen dass die vegane Ernährug mir bestens hilft mit meinem Morbus Crohn fertig zu werden. Gerne könnt ihr auf http://www.morbus-crohn-hilfe.com mal vorbei schauen. Dort Teile ich mit Euch meine Erfahrungen.

  • 28. März 2017
    reply

    Genau meine Meinung und Erfahrung nach Jahrzehnte langem Leid mit Morbus Crohn. Habe mich schon seit Jahren engagiert um anderen Betroffenen mit CED zu helfen und arbeite seit neuem an meiner Website https://www.morbus-crohn-hilfe.com
    Leider ist die Website noch nicht fertig, doch propagiere ich ebenfalls die vegane Ernährung oder zumindest überwiegend vegane Ernährung. Man bemerkt sehr schnell die Vorteile, wenn man seine Ernährung zunächst auf rein vegane Ernährung umstellt. Einfach mal für ein paar Wochen testen und selbst sehen ! Schaut mal hier vorbei: https://www.morbus-crohn-hilfe.com/hilfe-erfahren/
    Alles Gute !

  • Mareike
    20. Januar 2020
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    Ich habe auf einer anderen seite (https://www.reizdarmtherapie.net/2015/01/15/aus-unserer-praxis-reizdarm-und-vegetarier-bzw-veganer/) wieder gelesen das genau vegane Ernährung schlecht ist und reizdarm dort häufiger anzufinden ist was ich etwas verwirrend finde. ich lebe selber vegan und würde es nie aufgeben aber immer diese unterschiedlichen meinungen gehen mir auf die nerven

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