Colitis Ulcerosa: chronisch-entzündliche Darmerkrankung

Grundsätzlich kann die Colitis Ulcerosa in jedem Alter erstmals auftreten, häufig sind junge Erwachsene betroffen. Wie sich die Erkrankung äußert, welche Therapien eingesetzt werden und was die Diagnose für die Lebenssituation bedeutet, erfahren Sie hier…

Was ist eine Colitis Ulcerosa und wie sehen die Symptome aus?

Bei der Colitis Ulcerosa handelt es sich um eine chronische Entzündung der Dickdarmschleimhaut. Die Krankheit verläuft in Schüben, so dass betroffene Patientinnen und Patienten manchmal wochen-, monate- oder sogar jahrelang beschwerdefrei sind. Der Verlauf ist somit nicht vorhersagbar, negative Auswirkungen können sich jedoch durch besondere Belastungen oder Stress ergeben.

Krankheitsschübe sind gekennzeichnet durch extreme, schleimig-blutige Durchfälle sowie vielfach auch krampfartige Bauchschmerzen (linksseitig). Das Ausmaß der Beschwerden kann von Mensch zu Mensch variieren und auch davon abhängen, welche Bereiche des Dickdarms von der Entzündung betroffen sind.

Im langfristigen Verlauf der Krankheit kann sich Dickdarmkrebs entwickeln, weshalb regelmäßige Kontrolluntersuchungen erforderlich werden.

Wie entsteht die Colitis Ulcerosa?

Die Ursachen der Colitis Ulcerosa sind noch nicht erforscht. Möglicherweise besteht eine genetisch bedingte Veranlagung.

Auf welche Weise kann eine Colitis Ulcerosa festgestellt werden?

Letztendlich festgestellt werden kann eine Colitis Ulcerosa nur durch eine Darmspiegelung (Koloskopie), bei der auch Gewebeproben entnommen werden. Erste Erkenntnisse können das Abtasten des Bauches, Blutanalysen, ein Stuhltest sowie eine Ultraschalluntersuchung liefern.

Womit kann Colitis Ulcerosa behandelt werden?

Im Bereich der medikamentösen Therapien werden bei auftretenden Krankheitsschüben entzündungshemmende Mittel eingesetzt. Auch Kortison und Immunsuppressiva (zur Unterdrückung des körpereigenen Abwehrsystems) können in den verschiedenen Krankheitsphasen eine wichtige Rolle spielen. Die Dosierung wird individuell auf die Patientinnen und Patienten abgestimmt, wobei auch die Risiken von Nebenwirkungen und möglicherweise entstehenden Abhängigkeiten zu berücksichtigen sind.

Wichtig zu wissen ist, dass eine medizinische Behandlung auch in Phasen ohne auftretende Symptome – in einer darauf abgestimmten Form – fortzusetzen ist, um diese ‚Ruhephasen‘ möglichst weit auszudehnen.

Ergänzend zur Schulmedizin besteht die Möglichkeit, naturheilkundliche Behandlungsmaßnahmen anzuwenden (z.B. Heilpflanzentherapien).

Sofern massive Schübe auftreten, kann eine stationäre Behandlung aufgrund der enormen körperlichen Schwächung der Betroffenen unumgänglich sein.

Teilweise können zusätzlich zu der chronischen Darmentzündung verschiedene Begleiterkrankungen auftreten (z.B. Diabetis mellitus), unter anderem hervorgerufen durch die über eine lange Zeitdauer einzunehmenden Medikamente.

Im Extremfall ist die operative Entfernung des Dickdarms eine Notwendigkeit (wobei ein dauerhafter künstlicher Darmausgang mit Hilfe neuerer Operationsmethoden möglichst vermieden wird).

Da das Abwehrsystem geschwächt ist, kann es für an Colitis Ulcerosa erkrankte Menschen sinnvoll sein, sich in Abstimmung mit ihrer Ärztin / ihrem Arzt gegen Grippe oder weitere Krankheiten impfen zu lassen.

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