Durchfall (Diarrhö)

Wann spricht man von Durchfall und welche Symptome kennzeichnen eine Diarrhö?

Aus medizinischer Sicht liegt eine akute Diarrhö vor, wenn mehr als drei dünnflüssige – zum Teil auch schleimige oder blutige – Stuhlgänge am Tag auftreten. Begleitet wird der Durchfall vielfach von krampfartigen Bauchschmerzen, Unwohlsein / Erbrechen und öfters auch Fieber. Die Patientinnen und Patienten sind aufgrund des Flüssigkeits- und Mineralstoffverlustes schnell geschwächt, Kreislaufprobleme können auftreten. Besondere Risiken bestehen deshalb für Kinder, ältere oder immungeschwächte Menschen. Erkranken diese Personengruppen an Durchfall oder Magen-Darm-Grippe sollte direkt eine ärztliche Behandlung erfolgen!

Halten die Beschwerden längere Zeit an, liegt vermutlich ein chronischer Durchfall vor und es ist dringend ratsam, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. In spezialisierten Praxen kann festgestellt werden, ob eine Grunderkrankung wie z.B. Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn für die Beschwerden verantwortlich ist.

Wodurch wird Durchfall ausgelöst?

Eine plötzlich auftretende Diarrhö-Erkrankung kann vielfältige Ursachen haben. In Frage kommen unter anderem sowohl Infektionen (durch Viren oder Bakterien), als auch Unverträglichkeiten bzw. Vergiftungen durch Lebensmittel, Allergien oder Nebenwirkungen von Medikamenten wie z.B. Antibiotika.

In anderen Fällen können auch psychische Belastungen oder hormonelle Störungen (z.B. Überfunktion der Schilddrüse) die Darmbeschwerden verursachen.

Vielfach klingt der Durchfall nach wenigen Tagen wieder ab. Bei einer länger andauernden Diarrhö (ggf. mit Blut im Stuhl) ist eine medizinische Abklärung dringend geboten, denn Verursacher können u.a. auch chronische Darmkrankheiten oder Darmtumore sein!

Welche Diagnosemöglichkeiten kommen bei einer Diarrhö zur Anwendung?

Erste Anhaltspunkte für den Auslöser der Darmerkrankung liefert der Ärztin oder dem Arzt ein Gespräch mit den Betroffenen. So können die genaue Art und Häufigkeit der Beschwerden ebenso besprochen werden wie weitere Begleiterscheinungen und die persönliche Lebenssituation.

Ein körperlicher Check kann u.a. das Abtasten und Abhören des Bauchraumes der Patientinnen und Patienten umfassen. Ggf. ist auch eine rektale Untersuchung erforderlich.

Darüber hinaus können – insbesondere bei einer chronischen Diarrhö – z.B. Blut- und Stuhlanalysen, Tests auf Nahrungsunverträglichkeiten / Allergien, Darmspiegelungen oder auch Röntgen- sowie Ultraschalluntersuchungen im Rahmen der Ursachenforschung zum Einsatz kommen.

Wie kann Durchfall behandelt werden?

Unbedingt zu beachten ist bei einer Diarrhö eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeiten und Mineralstoffen. Geeignete Getränke können stilles Mineralwasser oder Kräutertees (z.B. Fenchel) sein. Bei Bedarf können auch spezielle Elektrolyt-Produkte aus der Apotheke oder Elektrolyt-Infusionen eingesetzt werden.

Sofern erkrankte Personen (wieder) feste Nahrung zu sich nehmen können, sollte auf möglichst gut verträgliche, fettarme Lebensmittel zurückgegriffen werden, z.B.:

  • Zwieback
  • Haferschleim
  • zerdrückte Bananen
  • Kartoffelbrei
  • Reis oder Nudeln (in Brühe weichgekocht)
  • magerer Joghurt oder Quark

Verfügbare Medikamente gegen Durchfall mindern entweder die Abgabe von Flüssigkeiten in den Darm oder sie reduzieren die verstärkten Darmbewegungen. Andererseits können sie jedoch die möglichst rasche Beseitigung der Krankheitsauslöser verzögern. Auch krampflösende Mittel können ggf. hilfreich bei Beschwerden sein.

Ganz neue Wege bei der Bekämpfung des Durchfallerkrankungen auslösenden Bakteriums Clostridium Difficile (C-Diff.) eröffnen Stuhlspenden zur Neubesiedelung der Darmflora – zwischenzeitlich sogar in Pillenform erfolgreich getestet!

Weitere Therapieoptionen bestehen je nach Verursacher der Diarrhö bzw. der vorliegenden Grunderkrankung. Eine kompetente Behandlung kann in einer spezialisierten gastroenterologischen Praxis oder Klinik erfolgen.

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