MY NEW GUT: EU finanziert Projekt der Darmforschung

Von Mikroben im menschlichen Darm ist bekannt, dass sie die Fähigkeit des Körpers beeinflussen, Energie aus der Nahrung aufzunehmen und die Hirnfunktionen zu beeinflussen. Das von der EU geförderte Projekt „MyNewGut“ (‚Mein neuer Darm‘) zielt darauf ab, Zusammenhänge von Ernährung und Darmgesundheit zu erforschen und Methoden zu entwickeln, um die Fettleibigkeit und verhaltens- oder lebensstilbezogene Erkrankungen zu verhindern.

Mikrobiom: bezeichnet im engeren Sinne die Gesamtheit aller den Menschen besiedelnde Mikroorganismen. Damit werden primär die Darmbakterien (Darmflora) in Verbindung gebracht. Über das Mikrobiom des Menschen ist bisher noch sehr wenig bekannt.

Ziel: Wissenschaftliche Erkenntnisse für die Allgemeinheit nutzbar machen

mynewgut-logoDas interdisziplinäre Forschungskonsortium (30 Partner aus 15 Ländern unter der Leitung von Prof. Yolanda Sanz vom Spanish National Research Council) soll die grundlegenden Erkenntnisse der Wissenschaft vom menschlichen Mikrobiom für die Förderung eines gesünderen Lebensstils für die Öffentlichkeit nutzbar machen.  Behandelt werden Fragen in Bezug auf die Rolle und den Einfluss des Mikrobioms auf die menschliche Gesundheit:

  1. Welche Rolle spielen Darmbakterien für den Nahrungsstoffwechsel und die Energiebalance.
  2. Wie beeinflusst der Lebensstil das Darm-Mikrobiom?
  3. Wie entwickelt sich das Mikrobiom in der Schwangerschaft und in der Kleinkindphase?
  4. Wie wirken sich Darmbakterien auf das Gehirn, das Immunsystem und die Gesundheit des Stoffwechsels aus?
  5. Welche Komponenten des Darm-Mikrobioms führen zu bzw. begünstigen Stoffwechsel- und Esserkrankungen?
  6. Welche (eventuell zu entwickelnden) Lebensmittel können die Risiken von stoffwechselbedingten und hirnbezogenen Erkrankungen über das Ökosystem des Darms reduzieren?

Erwartete Ergebnisse des Projekts

  • Verbesserung der wissenschaftlichen Erkenntnisse: Untersuchug der Interaktionen zwischen dem Darm-Mikrobiom, dem menschlichen Körper und Lebensstilfaktoren, die das Risiko einer ernährungsbedingten Erkrankung, wie Adipositas, und verhaltensbedingte Erkrankungen beeinflussen.
  • Verbesserung der Empfehlungen für die öffentliche Gesundheit: Durch qualitativ hochwertige Studien können bessere öffentliche Ernährungsempfehlungen unterstützt werden.
  • Verbesserung industrieller Innovation und Wettbewerbsfähigkeit: Verbesserung der Rahmenbedingungen und Unterstützung der Lebensmittelindustrie bei der Entwicklung von neuen Nahrungsmitteln, mit denen sich die Darmgesundheit verbessern bzw. wieder herstellen lässt.

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