Wie man schlechte Wissenschaft entlarvt

Täglich erreichen uns neue, zum Teil sehr widersprüchliche Berichte mit Gesundheitstipps, doch wie können wir herausbekommen, was davon stimmt? Der Arzt und Epidemiologe Ben Goldacre erklärt in seinem Vortrag (sehr schnell gesprochen, sie sollten das ins Deutsche übersetzte Transkript dazu lesen), wie leicht die Beweise verzerrt werden können. Seine Beispiele reichen von den überzeichneten, medienwirksam aufgeblasenen Behauptungen bis hin zu den subtilen Tricks der pharmazeutischen Industrie.

Auszug aus dem Transkript:

Wir fangen also mit der absolut schwächsten From von Beweisen an, die bekannt ist, und das ist Autorität. In der Wissenschaft ist es uns egal, wie viele Buchstaben Sie hinter Ihrem Namen haben. In der Wissenschaft wollen wir wissen, welche Gründe Sie haben, etwas zu glauben. Wie wissen wir, dass etwas gut für uns oder schlecht für uns ist? Aber wir sind auch unbeeindruckt von Autorität, denn sie ist so leicht vorzutäuschen. Das ist eine Frau namens Dr. med. Gillian McKeith, oder, um ihren vollen medizinischen Titel zu benutzen, Gillian McKeith. (Gelächter) Nochmal: jedes Land hat so jemanden. Sie ist unser Fernseh-Ernährungsguru.

Sie hat volle fünf Serien in der Hauptsendezeit, und sie erteilt großzügige und exotische Gesundheitsratschläge. Es hat sich herausgestellt, dass sie in einem nichtanerkannten Fernkurs irgendwo in Amerika promoviert hat. Sie prahlt damit, dass sie ein zertifiziertes, professionelles Mitglied des Amerikanischen Verbandes von Ernährungsberatern ist, was sehr glamourös und aufregend klingt. Man bekommt da ein Zertifikat und alles. Dieses hier gehört meiner toten Katze Hetti. Sie war eine schreckliche Katze. Sie gehen einfach zur Webseite, füllen ein Formular aus, bezahlen 60 Dollar und es kommt per Post. Das ist nun nicht der einzige Grund, aus dem wir denken, dass diese Person eine Idiotin ist. Sie kommt auch daher und sagt Sachen wie: „Sie sollten eine Menge dunkelgrüner Blätter essen, denn sie beinhalten viel Chlorophyll, und das reichert Ihr Blut wirklich mit Sauerstoff an.“ Jeder, der Schulbiologie hatte, erinnert sich, dass Chlorophyll und Chlorophlasten nur im Sonnenlicht Sauerstoff produzieren, und es ist ziemlich dunkel in Ihren Därmen, nachdem Sie Spinat gegessen haben.

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