Antibiotikaresistenz, Gammelfleisch, Umweltzerstörung und jetzt auch noch die WHO – viele Fleischthemen werden von den Medien immer wieder aufgegriffen und regen Menschen dazu an, es auch mal ohne Fleisch zu probieren. Ob nur einige Tage in der Woche weniger Fleisch gegessen oder es komplett aus dem Speiseplan gestrichen wird, die Modelle für Fleischverzicht sind so individuell, wie die Menschen selbst. Heute will ich dir einige davon vorstellen:
Flexitarier
Flexitarier oder auch Teilzeitvegetarier essen zwar Fleisch, schränken ihren Konsum aber stark ein. Flexitarier sind meistens Bio-affin und möchten sich, mit einem hohen Anteil an vegetarischer Kost, gesund ernähren. Sie stehen der Massentierhaltung und der Umweltzerstörung und kritisch gegenüber und achten deshalb auf Fleisch aus Biohaltung.
Pescetarier
Die Bezeichnung Pescetarier leitet sich von „Piscis“, der lateinischen Bezeichnung für Fisch ab. Im Gegensatz zu Flexitariern, genießt der Pescetarier eine vegetarische Kost in Kombination mit Fisch und Meeresfrüchten und lässt Fleisch von gleichwarmen Tieren komplett weg.
Vorteile der flexitarischen und pescetarischen Lebensweise
Die Vorteile einer Ernährung als Flexitarier und Pescetarier ist die, dass du deine Ernährung nicht gleich komplett umstellst. Vielen Menschen fällt es leichter, beispielsweise nur noch zweimal die Woche Fleisch zu essen, anstatt gleich zum Vegetarier zu werden. Gleichzeitig bleibst du flexibel, achtest mehr auf deine Gesundheit und senkst beispielsweise einen hohen Cholesterinspiegel durch den geringeren Fleischkonsum.
Vegetarier
Ein Vegetarier kommt in seiner Ernährung komplett ohne totes Tier aus und schließt somit sowohl gleichwarme Tiere als auch Fische und Meeresfrüchte aus. Viele Vegetarier ersetzen zudem weitere Produkte durch Alternativen, für die Tiere sterben müssen, wie Pelz, Leder oder Kosmetik für die Tierversuche durchgeführt wird. Der moralische Anspruch des Vegetariers ist, dass keine Tiere für ihn getötet werden und da eben auch Tiere aus Biohaltung für seinen Fleischkonsum sterben müssten, kommt er komplett ohne Fleisch aus. Auch sieht er Fische als fühlende Wesen an und unterstützen die Überfischung der Weltmeere mit seinem Konsum nicht. Eine Untergruppe der Vegetarier sind die Lakto-Vegetarier, die zudem keine Eier essen und die Ovo-Vegetarier, die ohne Milchprodukte auskommen.
Veganer
Veganer ernähren und leben sich komplett ohne tierische Produkte. Sie möchten mit ihrer Lebensweise weder die Massentierhaltung noch die Milch- und Eierindustrie unterstützen und lehnen deshalb alle tierischen Produkte ab. Dies schließt wie beim Vegetarier oft weitere Produkte außerhalb der Ernährung mit ein. Was sich im ersten Moment wie ein großer Verzicht anhört, ist in Wirklichkeit eine Bereicherung, denn durch die vegane Lebensweise wirst du immer neue Produkte und Rezepte entdecken, die du vorher nicht kanntest.
Vorteile einer vegetarischen und veganen Lebensweise
Die Vorteile einer vegetarischen oder veganen Lebensweise sind, dass du die Fleisch-, bzw. Milch- und Eierindustrie nicht länger unterstützt und stattdessen auf nachhaltigere Produkte zurückgreifst. Dadurch eröffnet sich für viele Menschen eine ganz neue Welt, die sie davor nicht kannten. Bei einer gesunden Lebensweise, die viele frische Zutaten, wenig Zucker und Bewegung beinhaltet, wirst du außerdem spüren, wie sich dein Energielevel über die Zeit zum Positiven verändert.
Teste den Umstieg – wie es sich leichter ohne Fleisch lebt
1.) Entdecke neue Produkte und probiere leckere Rezepte aus
Mittlerweile gibt es ein großes Angebot an alternativen Produkten in Bio-Supermärkten, Reformhäusern und Online-Shops. Aber auch in herkömmlichen Supermärkten gibt es ein immer größer werdendes Angebot an vegetarischen oder veganen Produkten. Die einfachsten Produkte sind jedoch die, die du wahrscheinlich sowieso schon kennst. Nämlich die Basics, wie frisches Obst und Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Reis, Kartoffeln oder Nudeln.
Hier einige Blogs und Magazine mit leckeren Rezepten:
2.) Wenn du beschließt, deine Gewohnheiten zu ändern, bleibe dabei
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und gerade wenn es um unsere Gesundheit geht, fällt es uns oft schwer, uns umzugewöhnen. Egal ob das Ziel lautet, mehr Sport zu machen, weniger Süßigkeiten zu essen oder eben weniger tierische Produkte zu konsumieren. Wichtig zu wissen ist, dass es 4-6 Wochen dauert, bis sich Gewohnheiten ändern. Deshalb ist es wichtig am Ball zu bleiben, und auch wenn es am Anfang schwer fällt, mit jeder Woche wird es einfacher.
3.) Vernetze dich mit anderen Menschen
Unterstützung von außen kann bei einer Änderung unserer Gewohnheiten unglaublich helfen. Menschen, die dich verstehen und das Gleiche durchlaufen oder schon durchlaufen haben, motivieren dich immer wieder aufs Neue. Suche dir Unterstützung bei lokalen Veranstaltungen und Meetups, in Kochkursen, Facebook Gruppen oder bei meiner 30-Tage-Vegan-Challenge.
4.) Informiere dich über die Hintergründe
Vielen Menschen hilft es, sich bei der Umstellung gleichzeitig mit dem Thema Ernährung und den Auswirkungen unseres hohen Fleischkonsums zu beschäftigen. Hier einige Empfehlungen:
Cowspiracy – der Film kommt ohne blutige Bilder aus und beleuchtet die Auswirkungen der Fleischindustrie auf die Umwelt. Eine spannende Reportage mit vielen guten Interviews.
Die China Study – die umfassendste Studie über Ernährung, Lebensweise und Krankheit in der Geschichte der biomedizinischen Forschung in einem Buch zusammengefasst.
Unverbissen vegetarisch – der einfache Einstieg in ein fleischloses Leben
Fazit
Da jeder Mensch individuell ist, musst du den für dich besten Weg natürlich selbst finden. Wichtig ist nicht, sich selbst in eine Kategorie zu stecken, sondern bewusster, gesünder und nachhaltiger zu leben. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass wenn du dein Leben nach deinem inneren Kompass, nach deinen eigenen Regeln, Werten und Idealen ausrichtest, ein erfüllteres und glückliches Leben haben wirst. Lasse Dich deshalb nicht von Menschen verunsichern, die nach anderen Idealen oder Werten leben oder ihren inneren Kompass vielleicht sogar noch gar nicht gefunden haben und sich stattdessen von Gewohnheiten, dem „was halt normal ist“ oder was „schon immer so gewesen ist“ leiten lassen. Es gilt: Wenn es sich für dich gut anfühlt, dann mache es!
Über den Autor:
Ich bin Melanie und habe selbst fast alle Modelle durchlaufen. Über die Hälfte meines Lebens war ich Flexitarier, danach habe ich den Pescetarier ausgelassen und bin mit 19 direkt zum Vegetarier gesprungen. Mit 31 bin ich dann schließlich zur Veganerin geworden, habe mich immer mehr mit gesunder Ernährung befasst und heute geht es mir besser als je zuvor. Auf meinem Blog www.vegaliferocks.de berichte ich über meine Erfahrungen und gebe dir Tipps und Rezepte für einen glücklichen veganen Lifestyle. Außerdem führe ich regelmäßig eine 30-Tage-Vegan-Challenge durch, in der die Teilnehmer den veganen Lifestyle innerhalb einer motivierten Gruppe unverbindlich ausprobieren und testen können.