Tests zur Darmkrebsvorsorge – wenn einfach einfach besser ist. 

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland und wird oft erst spät erkannt, da er in vielen Fällen zunächst keinerlei Beschwerden verursacht. Doch schon mit einem unkomplizierten jährlichen Stuhltest können Sie Ihr persönliches Risiko für Dickdarmkrebs um 70% reduzieren. Erfahren Sie hier mehr über die Erfolgsfaktoren des immunologischen Tests, der in anderen Ländern bereits zum Standard-Programm der Krebsfrüherkennung gehört.

Aktuelle Studien belegen erneut, dass der immunologische Vorsorge Dickdarmkrebs Test (iFOBT) auf verstecktes menschliches Blut im Stuhl dem bisher weit verbreiteten chemischen Stuhltest deutlich überlegen ist. Er ist für Patientinnen und Patienten einfacher durchführbar und hoch aussagefähig.

Vorteile des immunologischen Tests bei der Darmkrebsvorsorge

  • höhere Entdeckungsrate für Darmkrebs und seine Vorstufen
  • weniger falsch-positive Ergebnisse (und damit Vermeidung unnötiger Darmspiegelungen)
  • Stuhlprobengewinnung nur noch an einem statt an drei Tagen
  • keine Verfälschung durch bestimmte Lebensmittel wie rotes Fleisch oder Obst mit viel Vitamin C (vorherige Ernährungsumstellung wie beim chemischen Test nicht erforderlich)

Darmkrebsprävention in der Praxis

Zur Früherkennung von Darmkrebs führen wir den zuverlässigeren immunologischen Test auf verstecktes Blut im Stuhl bereits ab dem 35. Lebensjahr durch (jährliche Untersuchung). Ab dem 45.-48. Lebensjahr ist eine Darmspiegelung (Koloskopie) definitiv sinnvoll, denn dabei können in diesem Lebensalter schon feststellbare Dickdarmpolypen direkt abgetragen werden. Beruhigend zu wissen: Das Risiko einer Nebenwirkung nach Dickdarmspiegelungen liegt deutlich unter 1% (zum Vergleich: Herzkatheter-Untersuchung > 4%).

Welche Darmkrebsvorsorge-Maßnahmen zahlen die Krankenkassen?

Der Dickdarmkrebs steht an zweiter Stelle der Krebserkrankungen bei Männern und Frauen in Deutschland (73.000 Neuerkrankungen jährlich). Wird dieser Tumor rechtzeitig entdeckt (Stuhltest, Darmspiegelung) ist er heilbar – meist schon durch Abtragung bei einer einfachen, risikoarmen Darmspiegelung.

Doch die Vorsorgeinanspruchnahme in der deutschen Bevölkerung ist erschreckend niedrig: Nur jede dritte Frau, nur jeder sechste Mann gehen zur Vorsorge.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen – trotz der in den Studien belegten besseren Ergebnisse des immunologischen Stuhltests – bisher lediglich die Kosten für einen chemischen Stuhltest (jährliche Vorsorgemaßnahme für Patientinnen und Patienten zwischen 50 und 55 Jahren). Alternativ zur Darmspiegelung ist dann ab dem 56. Lebensjahr alle zwei Jahre ein chemischer Stuhlbluttest vorgesehen.

Die privaten Krankenkassen erstatten die Kosten für einen immunologischen Test auf verstecktes Blut im Stuhl bereits seit längerer Zeit.

 

Literatur- Quellen:

  • Quintero et al.: Equivalency of Fecal Immunochemical Tests and Colonoscopy in Familial Colorectal Cancer Sreening,  Journal Gastroenterology, 2014, Volume 147, Issue 5, Pages 1021–1030.e1
  • Deutsches Krebsforschungszentrum, Pressemitteilung 27.Mai 2013 – Darmkrebsvorsorge: Immunologische Tests sind überlegen
  • Auszug aus: BARMER GEK Gesundheitswesen aktuell 2011 (Seite 270-295): „Früherkennung Kolorektaler Karzinome durch Stuhltests“
  • Eickhoff, A. et al.: Früherkennung des kolorektalen Karzinoms. Aktuelle Vorgehensweise: Koloskopie, Stuhltest, Radiologie. best practice onkologie 2009, 4:4-13
  • Guittet et al.: Screening for Colorectal Cancer, N Engl J Med 2010; 362:84-85
  • Federici et al.: The immunochemical faecal occult blood test leads to higher compliance than the guaiac for colorectal cancer screening programmes:  a cluster randomized controlled trial: J Med Screen 2005; 12:83–88

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